Good Games – diese Spiele können wir empfehlen - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Good Games – diese Spiele können wir empfehlen

Lesedauer: 3 Minuten

Computergames – die Serie, Teil 6

Zum Abschluss unserer Serie gibt der Digital-Experte eine Auswahl an besonders gelungenen Spielen. Die meisten können in vielen öffentlichen Bibliotheken ausgeliehen werden.

Partyspiel: Tilt Pack

In «Tilt Pack» treten bis zu vier Mitspieler gegeneinander an. Das Spiel persifliert dabei gekonnt das klassische Prügelspiel: Denn die tapferen Recken bestehen aus bunten Rechtecken mit bizarren Gesichtern – nur über Fäuste, Arme und Beine verfügen sie nicht. Und so beginnt ein urkomisches Gestosse und Gerangel. Wer sich am längsten auf den beweglichen Plattformen halten kann, gewinnt. «Tilt Pack» ist auch für Eltern äusserst witzig.

Fazit: Ein richtiges Gute-Laune-Game, ab ca. 8 Jahren
Navel, Switch, ca. 17 Franken*

Schleichspiel: El Hijo – A Wild West Tale

Für gewöhnlich ist das Genre des Schleichspiels nicht zwangsläufig friedfertig. «El Hijo» verzichtet weitgehend auf Gewalt und wandelt diese Spielgattung in ein Fluchtszenario um. Ein kleiner Junge möchte aus einem Kloster ausbrechen, um seine Mutter wiederzufinden. Das ist aber schwierig, denn überall in der Abtei drehen betriebsame Mönche ihre Runden. Bleibt der Junge im Schatten,  können ihn die frommen Männer nicht sehen. Im Sonnenlicht jedoch wird er schnell erwischt. Durch Steinwürfe in andere Winkel des Raumes lassen sich die Mönche aber bestens ablenken. 

Fazit: Tolles Denkspiel, ab ca. 8  Jahren Handygames, alle Konsolen und PC, ca. 20 Franken

Rätselspiel: Sea of Solitude (Directors Cut)

«Sea Of Solitude» setzt sich mit sonst recht «ungamigen» Themen wie Einsamkeit, Angst und Depression auseinander. Heldin ist das Mädchen Kay, das mit einem Boot durch eine hoffnungslos überschwemmte Stadt schippert. Im Wasser ziehen beständig düstere Wesen mit rot glühenden Augen und Raubzähnen ihre Bahnen. Kay muss den richtigen Moment abwarten, um nicht in deren Fänge zu gelangen. 

Fazit: Stimmungsvoll und tiefgründig, ab ca. 10 Jahren Jomei Games, Quantic Dream, EA, Switch, ca. 28 Franken

Jump’n Run: Super Mario 3D World + Bowsers Fury

Der böse Bowser hat ein paar Feen entführt. Das darf Super Mario nicht auf sich sitzen lassen und nimmt die Verfolgung auf. Er hüpft, hangelt und kämpft sich durch die Level. Mit Hilfe eines Katzenkostüms klettert er sogar fast senkrecht Wände hoch oder fegt mit seiner Tatzenpranke mühelos Gegner weg. Das Spiel gab es früher schon einmal. Die für die Switch neu aufgelegte Fassung hat allerdings nichts an Reiz und Freude verloren. Dennoch wurde es noch um ein Zusatzspiel ergänzt: «Bowsers Fury».  Darin ist der ewige Schurke noch cholerischer und gefährlicher.

Fazit: Knifflig und gut,  ab ca. 10 Jahren

Nintendo, ca. 55 Euro

Simulation: Die Sims 4

«Die Sims» sind längst ein Klassiker, der rundum Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen fasziniert. Denn darin wird nichts Geringeres als das «echte Leben» als Erwachsener simuliert. Folglich geht es um Karriere, das Einrichten des Eigenheims, Heirat und Kinder. Das allein wäre schon abendfüllend genug. Damit keine Langeweile entsteht, gibt es aber eine ganze Reihe nicht ganz günstiger Zusatzpacks, die der Simulation immer dann frischen Wind einzuhauchen verstehen.

Fazit: Warum nicht das «Leben» spielen?, ab ca. 8 Jahren 
EA, PS4, Xbox One, PC, ca. 50 Franken (Grundspiel)

Serious Game: Democratia

Serious Games vermitteln auf spielerische Weise ernsthafte Inhalte. Die Zürcher Blindflug Studios sind ausgesprochen gut darin, komplexe Sachverhalte in anspruchsvolles Spielerleben umzuwandeln. In «Democratia – The Isle Of Five» gründen fünf Mitspieler auf einem Eiland eine Zivilisation und sollen völlig
verschiedene Interessen gruppen dazu bringen, sich auf gemeinsame Entscheidungen zu einigen. Nun verfolgen aber Finanzleute und Umweltschützer unterschiedliche Ansichten und Ziele.

Fazit: Gut in der Schule einsetzbar, ab ca. 12 Jahren Blindflug Studios, App für iOS und Android, kostenlos


Jump’n Run: Sackboy: A Big Adventure

Der böse Vex hat Sackboys Freunde verschleppt. Dieser möchte sie wiederfinden und retten. Dazu muss das gehäkelte Kerlchen durch zahlreiche Level laufen, springen und klettern und unter anderem möglichst viele Traumkugeln finden. Die Herausforderungen in den Welten sind so unterschiedlich, dass Kinder und Jugendliche ständig Geschick und Taktik für die klugen Varianten neu justieren müssen. Das Besondere an Sackboy sind die in den Welten verwendeten echten Materialien, die dem Spiel ein faszinierend realistisches Flair verleihen.
Fazit: Grosser Spass, ab ca. 10 Jahren
Sony, PS4, PS5, ca. 60 Franken

* Die angegebenen Preise unterliegen Schwankungen und können sich ändern.


Die Serie

Kaum etwas hat auf Jugendliche eine so grosse Sog­wirkung wie Computerspiele. Worin liegen die Faszination und die Chancen? Welche Gefahren birgt das Zocken am Computer und wie schützen wir unsere Kinder davor? Alles, was Eltern übers ­Gamen wissen sollten, in einer sechsteiligen Serie.

Teil 1 Was wir über das Gamen wissen müssen

Teil 2 Welche Chancen bieten Games? 
Teil 3 Lernen mit Games
Teil 4 Wie gefährlich sind Games?
Teil 5 Welche Schutzmassnahmen gibt es bei Games?
Teil 6 Good Games, bad Games – diese Spiele können wir empfehlen
 

Hier lesen Sie alle Artikel der Serie


Zum Autor

Thomas Feibel, 58, ist einer der führenden  Journalisten zum Thema «Kinder und neue Medien» im deutschsprachigen Raum. Der Medienexperte leitet das Büro für Kindermedien in Berlin, hält Lesungen und Vorträge, veranstaltet Workshops und Seminare. Zuletzt erschien sein Elternratgeber «Jetzt pack doch mal das Handy weg» im Ullstein-Verlag. Feibel ist verheiratet und Vater von vier Kindern. 
Thomas Feibel, 58, ist einer der führenden  Journalisten zum Thema «Kinder und neue Medien» im deutschsprachigen Raum. Der Medienexperte leitet das Büro für Kindermedien in Berlin, hält Lesungen und Vorträge, veranstaltet Workshops und Seminare. Zuletzt erschien sein Elternratgeber «Jetzt pack doch mal das Handy weg» im Ullstein-Verlag. Feibel ist verheiratet und Vater von vier Kindern. 

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