Achtung, Fusspilz! - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Achtung, Fusspilz!

Lesedauer: 4 Minuten

Heute beobachten Dermatologen nicht nur Fusspilz bei Kindern, sondern vermehrt auch Nagelpilz. Lästig sind beide Erkrankungen, aber auch therapierbar.

Text: Susanna Steimer Miller
Bild: Pexels

In feuchter, warmer und dunkler Umgebung finden Pilzspo­ren die besten Bedingungen, um sich zu verbreiten. So herrschen gerade in Schwimmbädern oder Gemein­schaftsduschen ideale Vorausset­zungen für den Fusspilz. Ist dann noch das Immunsystem des Besu­chers geschwächt oder funktioniert der Säureschutzmantel seiner Haut nicht optimal, steigt das Fusspilz­risiko beträchtlich. Im Hallenbad ist die Pilzkonzentration gerade rund um die Desinfektionsbrause beson­ders hoch. Dr. med. Paolo Pedraz­zetti, Dermatologe aus Adliswil, rät deshalb, im Hallenbad Badeschuhe zu tragen: «Nur so ist die Benutzung der Desinfektionsmöglichkeit emp­fehlenswert.»

In Hallenbädern sollte man nur in Badeschuhen die Füsse desinfizieren.

Von Fusspilz sind vor allem auch jene Kinder betroffen, die verstärkt an den Füssen schwitzen, viel Sport treiben oder häufig Gummistiefel, dicke Winterstiefel, Schlittschuhe, Skischuhe oder Turnschuhe tragen, die nicht atmungsaktiv sind. Pilz­sporen können auf Hautschuppen in Schuhen, aber auch in Teppich­böden, Kleidungsstücken und Handtüchern bis zu sechs Monate überleben.

Die Sporen können jedoch nur dann in die Haut eindringen, wenn diese vorgeschädigt ist, also kleinste Risse aufweist, die von blossem Auge nicht sichtbar sind.

Fusspilz erkennen

Fusspilz äussert sich auf drei Arten. In etwa 90 Prozent der Fälle tritt die Infektion zwischen dem vierten und fünften Zeh auf. Anfangs sieht die Haut weiss und aufgeweicht aus. Meist kommen später kleine Bläschen und schmerzhafte, nässen­ de Risse dazu. Manchmal stinkt die Haut auch – dafür verantwortlich sind Bakterien, die sich in den Wun­den einnisten.

Bei der zweiten Form bildet der Fusspilz Bläschen auf dem Fussge­wölbe, die oft als Allergie verkannt werden. Bei der dritten Form ver­dickt sich die Hornhaut. Betroffene glauben, dass ihre Haut an den Füssen einfach trocken ist. Auf­schluss gibt hier die Untersuchung der Haut unter dem Mikroskop oder das Anlegen einer Pilzkultur.

Fusspilz äussert sich auf drei Arten. In etwa 90 Prozent der Fälle tritt die Infektion zwischen dem vierten und fünften Zeh auf. Anfangs sieht die Haut weiss und aufgeweicht aus. Meist kommen später kleine Bläschen und schmerzhafte, nässen­ de Risse dazu. Manchmal stinkt die Haut auch – dafür verantwortlich sind Bakterien, die sich in den Wun­den einnisten.

Bei der zweiten Form bildet der Fusspilz Bläschen auf dem Fussge­wölbe, die oft als Allergie verkannt werden. Bei der dritten Form ver­dickt sich die Hornhaut. Betroffene glauben, dass ihre Haut an den Füssen einfach trocken ist. Auf­schluss gibt hier die Untersuchung der Haut unter dem Mikroskop oder das Anlegen einer Pilzkultur.

Konsequent therapieren

Dr. Pedrazzetti empfiehlt, Fusspilz immer konsequent und möglichst früh zu therapieren, um zum einen die Ansteckung von Mitmenschen zu vermeiden. Zum andern bietet die Erkrankung auch eine Eintrittspfor­te für diverse Erreger wie Bakterien. Der Fachmann erklärt: «Wenn zum Beispiel Streptokokken oder Staphylokokken ins Lymphsystem gelangen, kann es zu einer Blutvergiftung kommen, die im Extremfall im Spital mit Antibiotika behandelt werden muss.»

Die Behandlung erfolgt durch eine Antipilzsubstanz, die es heute als Spray, Milch, Puder oder Creme gibt. Wichtig ist, die Therapie auch nach Abklingen der Symptome wäh­rend mindestens einer Woche wei­terzuführen. Denn bei einem zu schnellen Absetzen der Medikamen­te ist ein erneutes Aufflammen der Infektion möglich. Normalerweise dauert die Behandlung etwa zwei Wochen. 

In etwa 90 Prozent der Fälle tritt die Infektion zwischen dem vierten und fünften Zeh auf.

Ursachen für Nagelpilz

Fusspilz sollte auch behandelt wer­den, weil daraus Nagelpilz entstehen kann. Der Mikrobiologe Prof. Hans­ Jürgen Tietz, Leiter des Instituts für Pilzkrankheiten in Berlin, stellt fest, dass heute immer mehr Kinder an dieser Infektion leiden. Grund dafür seien neben der Veranlagung für Andockstellen und andere geneti­sche Faktoren vor allem nicht­ atmungsaktive Schuhe (beispielswei­se aus Plastik) und Sportarten, die die Zehennägel stark belasten wie zum Beispiel Fussball, Tanzen oder Tennis.

Begünstigend wirken auch Verletzungen der Nagelplatte, zu kleines oder zu grosses Schuhwerk oder Schläge auf den Nagel. Nagelpilz zeigt sich durch eine Abhebung der Nagelplatte, eine Farbveränderung oder eine Verdickung des Nagels. Mit der Zeit kann der Nagel brüchig werden und sich abspalten. Manch­ mal treten auch schmerzhafte Ent­zündungen im Nagelfalz auf.

Die Therapie hängt vom Befall ab

Auch bei Nagelpilz empfiehlt Paolo Pedrazzetti eine frühzeitige Behand­lung, denn im Anfangsstadium lässt er sich einfacher und schneller behandeln als ein verschleppter Pilz. Laut dem Dermatologen hängt die Therapie vom Befall ab: «Ist die Nagelplatte verdickt, muss die infi­zierte Nagelmasse zuerst abgetragen und mit einer harnstoffhaltigen Sal­be in Kombination mit einem Antipilzmittel behandelt werden. Bei zersetzten Nägeln wird ein Antipilzmittel in Form eines Sprays oder Lacks aufgetragen. Ist nur der vordere Teil des Nagels befallen, bringt der Lack den Pilz in 80 Prozent der Fälle zum Verschwinden.

Wenn mehr als drei Nägel betroffen sind, muss mit Tabletten behandelt werden.

Wenn die Nagelwurzel oder mehr als drei Nägel betroffen sind, muss der Pilz mit Tabletten behandelt werden.» Die gut verträglichen Tabletten müssen während mindestens dreier Monate eingenommen werden. Danach kann die medikamentöse Therapie entweder fortgesetzt oder die noch befallene Stelle mit Lack weiterbehandelt werden, bis der Nagel gesund herausgewachsen ist. Während der Behandlung sollten Eltern betroffener Kinder alle Schuhe am besten am Ende der ersten Therapiewoche gründlich mit einem pilzabtötenden Mittel desinfizieren, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.

Was tun gegen Nagelpilz?

Elfi Seiler, Drogistin in der St. Peter Apotheke in Zürich, empfiehlt folgende Mittel:

  •  Tupfen Sie zehnprozentiges Teebaumöl, reines Salbeiöl oder Lavendelöl mehrmals täglich auf die befallene Stelle. 
  • Baden Sie die Füsse Ihres Kindes zweimal pro Tag zehn Minuten in: – warmem Wasser mit Thymian- oder Zinnkrauttee – Molke (Säure wirkt pilzabtötend) – Eichenrindenabsud (bei offenen Stellen) – Schwarztee (lindert Juckreiz und Schmerzen) 

Wichtig ist, dass die Füsse zwischen den Behandlungen trocken gehalten werden. Wenn sich ein Fusspilz stark ausbreitet oder wenn sich Entzündungen zwischen den Zehen bilden, muss das Kind zum Arzt.

Gut zu wissen
So vermeiden Sie Fusspilz
  • In Schwimmbädern und in öffentlichen Duschen Badeschuhe tragen.
  • Fussdesinfektionsbrause in öffentlichen Schwimmbädern nutzen – aber eben: nur mit Badeschuhen.
  •  Atmungsaktive und passende Schuhe tragen.
  • Die gleichen Turnschuhe nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tragen.
  •  Leicht schwitzende Füsse trocken halten.
  • Nach dem Duschen oder Baden Zehenzwischenräume gut trocknen.
  • Täglich die Strümpfe oder Socken wechseln.
  • Keine synthetischen Strümpfe oder Socken tragen.
  • Sie fördern das Schwitzen.
  •  Socken und Handtücher bei mindestens 60° C waschen.
  • Haut an den Füssen mit einer Pflegecreme geschmeidig halten (Achtung: dies gilt nicht während der Pilzbehandlung).
  • Füsse eventuell mit einem Puder behandeln, um Feuchtigkeit aufzusaugen.
Was tun gegen Nagelpilz?

Elfi Seiler, Drogistin in der St. Peter Apotheke in Zürich, empfiehlt folgende Mittel:

  •  Tupfen Sie zehnprozentiges Teebaumöl, reines Salbeiöl oder Lavendelöl mehrmals täglich auf die befallene Stelle.
  • Baden Sie die Füsse Ihres Kindes zweimal pro Tag zehn Minuten in: – warmem Wasser mit Thymian- oder Zinnkrauttee – Molke (Säure wirkt pilzabtötend) – Eichenrindenabsud (bei offenen Stellen) – Schwarztee (lindert Juckreiz und Schmerzen)

Wichtig ist, dass die Füsse zwischen den Behandlungen trocken gehalten werden. Wenn sich ein Fusspilz stark ausbreitet oder wenn sich Entzündungen zwischen den Zehen bilden, muss das Kind zum Arzt.

Tipp: erst die Diagnose – dann die Therapie

Gerade bei Kindern handelt es sich nicht bei jeder Verfärbung der Nägel um einen Pilz. Auch Schläge auf den Nagel oder Nagellacke und Nagellackentferner auf der Basis von Aceton oder Formaldehyd können zu einer Farbveränderung führen, die keiner Behandlung bedarf. Besonders wenn die Nagelpilzbehandlung mit Tabletten erfolgen soll, muss der Arzt immer zuvor eine Nagelprobe mikroskopisch untersuchen, um eine klare Diagnose zu stellen.