Und wer betreut jetzt eigentlich mein Kind?

Auch für Sie als Eltern beginnt mit dem Kindergarteneintritt ein neuer Lebensabschnitt. Denn ab sofort heisst es: Organisation ist das halbe Leben.
Die zahlreichen Termine sind aber auch ein Qualitätsmerkmal – dafür, dass sich die Lehrpersonen Ihres Kindes viel Zeit nehmen dafür, das Kindergartenjahr abwechslungsreich zu gestalten. Denn viele Kinder sind wahnsinnig stolz und freuen sich, wenn ihre Familie sie im Kindergarten besucht und sie ihre Sachen zeigen dürfen. Für die meisten Eltern ist der Kindergarten aber eine grosse Umstellung hinsichtlich Betreuung und Organisation.
Betreuung
Die Terminflut zeigt auch, dass sich die Lehrpersonen viel Zeit nehmen, das Kindergartenjahr abwechslungsreich zu gestalten.
Tagesschulen
Vorteil: Das Kind ist im schulischen Umfeld, altersgruppengerecht ganztags betreut und der Weg zum Hort und zurück entfällt.
Nachteil: Es ist gerade für jüngere Kinder anstrengend, da die Pause zwischen Mittagessen und Nachmittagsunterricht recht kurz ist.
Kosten: Die Höhe des Anteils, den Eltern übernehmen müssen, ist kantonal festgelegt und einkommensabhängig.
Kita, Hort und Mittagstisch
Vorteile: Das Kind ist in der Regel mit seinen Gspänli zusammen; eine gute Betreuung ist sichergestellt.
Nachteile: Lange Wartezeiten, wenig Plätze, nicht immer sind Horte nach Altersgruppen getrennt, kann lärmig sein, in den Ferien oft geschlossen, wechselnde Bezugspersonen und eingeschränkte Betreuung, anstrengend für Kindergartenkinder.
Aufnahmegebühr und Kosten: Manche Horte erheben eine Eintrittsgebühr von bis zu 200 Franken. Ganztagesbetreuung kostet um die 120 Franken, ein halber Tag ohne Mittagessen 60 Franken, ein halber Tag mit Mittagessen 85 Franken, nur Mittagessen um 25 Franken pro Kind (Richtwerte/Kosten nach Einkommen). Manche Horte bieten subventionierte Plätze.
Betreuung durch Tagesmutter
Vorteile: Nur eine Bezugsperson, ist oftmals in der Nähe des Wohnorts, kurzfristig abrufbar, günstig.
Nachteile: Wartelisten bei Tagesmüttern, keine Betreuung in den Schulferien und im Krankheitsfall.
Kosten: Der Tagesfamilienverein stellt pro Betreuungsstunde etwa 8 bis 12 Franken in Rechnung. Spezielle Auslagen bezahlen die Eltern nach Absprache direkt an die Tagesmutter. Fahrspesen werden mit etwa 70 Rappen pro Kilometer vergütet. Darüber hinaus fällt eine einmalige Bearbeitungsgebühr von ca. 150 Franken an. Tageseltern, die ihre Betreuungsleistung selbständig anbieten, handeln die Höhe des Betreuungsgeldes mit den Eltern aus.
www.tagesfamilien.ch
Betreuung durch eine Nanny
Vorteile: Kinder können in der vertrauten Umgebung bleiben, auch wenn sie krank sind, in den Ferien und den Randzeiten. Nannys übernehmen in der Regel auch leichte Haushaltsarbeiten.
Nachteile: Teuer. Nicht alle Nannys haben eine spezifische Ausbildung. Viele werden über eine Agentur vermittelt.
Kosten: Der Lohn für die Nanny ist Verhandlungssache und orientiert sich an Ausbildung und Erfahrung.
Informationen zum Lohn und Muster Arbeitsvertrag: www.hauswirtschaft.ch
Es gibt viele Termine. Am besten tragen Sie diese in einem Wochenplan ein.
Babysitter
Kosten tagsüber: Jugendliche ab 13 Jahren: 7 Franken pro Stunde; ab 16 Jahren: 8 bis 12 Franken.
Kosten abends: Ab 19 Uhr: 8 bis 10 Franken pro Stunde. Pauschale pro Abend: 25 is 0 Franken für Jugendliche unter 16 Jahren bzw. 30 bis 0 Franken für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren.
Informationen aus dem Handbuch «Kinderbetreuung – Alternativen zur Kita» des Sozialdepartements der Stadt Zürich.
Informationen
- Die Informationen bringt das Kind in der Regel auf Papier nach Hause. Kontrollieren Sie diese regelmässig.
- Am besten hängen Sie diese in der Wohung an einem bestimmten Ort auf, ebenso wie den Stundenplan.
- Führen Sie eine Schulagenda.
- Notieren Sie die Tagesaktivitäten, Betreuungszeiten und Hobbys auf einem grossen Wochenplan. So hat auch Ihr Kind die Übersicht
Erholung
- Gönnen Sie Ihrem Kind Ruhepausen.
- Nehmen Sie auf das erhöhte Schlafbedürfnis Rücksicht.
- Überfrachten Sie seine freien Nachmittage nicht mit zusätzlichen Aktivitäten.
- Fühlen Sie sich frei, das Kind an einem halben Tag zu Hause zu lassen, oder erkundigen Sie sich nach dieser Möglichkeit.
Anlässe
- Ein Elternabend und ein Standortgespräch pro Jahr sind Pflicht. Sie dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch.
- Zusätzliche Anlässe werden über die Klassenlehrperson oder die Schule kommuniziert.
- Das Standortgespräch soll Sie über den Entwicklungsstand Ihres Kindes informieren und darüber, wie es sich im Kindergarten eingelebt hat.
Tagesfamilie, Grossfamilie, Mittagstisch, Hort, Nachbarn: Die Betreuungsmöglichkeiten sind zahlreich.

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