Berufswunsch? Irgendwas mit Medien - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Berufswunsch? Irgendwas mit Medien

Lesedauer: 1 Minuten

Digitale Medien? Das sind Radio und TV wie auch Internet, Social Media oder Smartphone-Applikationen. Im Interview erklärt Marc Marthaler, Head of Next Generation, welche Kompetenzen Lernende bei Swisscom für die Digitalisierung entwickeln. 

Herr Marthaler, welche Medienberufe liegen heute im Trend?

Mit der Digitalisierung hat sich der Umgang mit Medien für viele Berufsfelder gewandelt. Digitale Medien gewinnen im Berufsalltag an Bedeutung – und damit auch Medienkompetenz. Bei uns haben heute alle Lehrberufe mit Medien zu tun. 

Und Medienberufe im engeren Sinn? 

Da haben vor allem die technischen Berufe stark mit digitalen Medien zu tun: Informatiker, Telematiker, Mediamatiker und neu ab diesem Sommer Interactive Media Designer. 

Was sind Interactive Media Designer? 

Interactive Media Designer sind Fachleute für moderne Kommunikation. Sie entwickeln und realisieren benutzerfreundliche, interaktive digitale Kommunikationsmittel und machen sie auf digitalen Systemen wie etwa Tablets, Smartphones, PCs zugänglich. 

Welche Teenager eignen sich für Medienberufe? 

Es braucht Motivation, Bereitschaft und Neugier. Diese Eigenschaften sind wichtig, damit sich Lernende in ein Thema vertiefen, interessiert sind, sich Herausforderungen stellen, Neues kennenlernen. Ob Jugendliche diese Voraussetzungen mitbringen, spürt man bereits im Vorstellungsgespräch. Sie präsentieren sich, haben bereits programmiert oder eine eigene Website erstellt.

Müssen Jugendliche also eine eigene Website erstellen, damit sie eine Lehrstelle erhalten?

Nein, das erwarten wir nicht, denn um das zu lernen, kommen sie ja in die Berufslehre. Aber wenn sich jemand etwa als Informatiker bewirbt und angibt, sich eigentlich nur im Gamen auszukennen, sind die Voraussetzungen eher schlecht.

Welchen Notenschnitt braucht es, um bei Swisscom zu landen?

 Noten verlieren an Bedeutung. Das heisst nicht, dass sie unwichtig sind. Wichtiger ist uns die Motivation. Jemand, der sagt: «Ich möchte schon, aber auf die Schule habe ich einfach keine Lust», zeigt wenig Motivation und ist unglaubwürdig. Informatik und Mediamatik sind anspruchsvolle Berufsfelder. Wir wollen Lernende nicht verheizen und ihnen keine falschen Hoffnungen machen. Eine Vier in Mathe in der Realschule reicht nicht, dafür sind die Anforderungen dieser Berufe zu hoch.

 Was ausser Mathematik sollte Bewerber interessieren? 

Auch kreative Fähigkeiten sind wichtig. Diese kommen in diversen Fächern zum Zug, können ausgebaut und präsentiert werden. 

Wenn sie den Einstieg geschafft haben, was lernen junge Menschen bei Swisscom? 

Die Bildungsverordnungen und Bildungspläne pro Berufsbild geben vor, welche Kompetenzen Lernende erwerben müssen. Einen festen Ausbildungsplan, den sie einfach abarbeiten, gibt es aber bei uns nicht mehr. Lernende bestimmen ihren Weg selber. Dabei werden sie von einem Lernbegleiter gecoacht. Sie lernen und arbeiten in Projekten, die Mitarbeitende aus allen Bereichen von Swisscom auf einem elektronischen Portal ausschreiben. Wenn sich ein Lernender für ein Projekt interessiert, bewirbt er sich intern um die Mitarbeit und muss dabei mit Konkurrenz von anderen Lernenden rechnen – ganz wie im späteren Arbeitsleben.

Bild: fotolia.com


Zum Autor:

Michael In Albon ist Jugend-medienschutz-Beauftragter und Medienkompetenz-Experte von Swisscom.
Michael In Albon ist Jugend-medienschutz-Beauftragter und Medienkompetenz-Experte von Swisscom.
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Auf Medienstark finden Sie Tipps und interaktive Lernmodule für den kompetenten Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag.