Tauschen statt kaufen! - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Tauschen statt kaufen!

Lesedauer: 1 Minuten

Das Credit Suisse Jugendbarometer 2018 zeigt: Sparen liegt nach wie vor im Trend. Doch die Jugendlichen haben ein Mittel gefunden, wie sie sich Dinge leisten können, für die ihnen eigentlich das Geld fehlt.

Ob Musik, Filme oder das Auto: Immer mehr Dinge haben nicht mehr nur einen Besitzer, sondern werden geteilt. Das Konzept der «Sharing Economy» steht hoch im Kurs – vor allem bei Jugendlichen.

Dies ist eine der zentralen Erkenntnisse des Credit Suisse Jugendbarometers 2018, bei dem 1000 Jugendliche in der Schweiz, den USA, Brasilien und Singapur im Alter von 16 bis 25 Jahren befragt wurden. Im Schnitt empfindet jeder Zweite dieses ökonomische Modell als positiv; 43 Prozent haben bereits eine Sharing-Economy-Dienstleistung genutzt. Dabei sind die finanziellen Vorteile zentral: Zwei Drittel der Befragten stimmten der Aussage zu: «Durch Teilen kann ich Dinge kaufen, die ich mir sonst nicht leisten könnte».

Umweltbewusste Millennials

Das Motto «Teilen spart Geld» fand bereits in den Wohngemeinschaften der 70er-Jahre Anklang, durch die Digitalisierung hat es aber einen Wandel durchlaufen. Jugendforscherin Giulia Ranzini erklärt: «Millennials sind in engem Kontakt mit der Technik aufgewachsen und an die Idee des ‹shared content› gewöhnt. Die Idee, man könnte beispielsweise digitale Musik besitzen, ist für einen 19-Jährigen völlig absurd.»

Vom Velo über das Taxi bis hin zum Arbeitsplatz können in der heutigen digitalen Welt viele Güter und Dienstleistungen einfacher und sicherer mit Fremden geteilt werden. Es sind aber auch ideologische Gründe, die in den Augen der Jungen für die Sharing Economy sprechen, ist doch ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen ein wichtiges Anliegen der Millennials.

Erwachsensein heisst Besitzen

Gemäss dem Jugendbarometer möchte aber eine Mehrheit der Jugendlichen nach wie vor bestimmte wertvolle Dinge für sich alleine haben. Giulia Ranzini sagt: «Es gibt immer noch eine starke traditionelle Verbindung von «Erwachsensein» und einem persönlichen Reichtum, der sich durch den Besitz bestimmter Vermögenswerte zeigt.» Zum Beispiel beim Wohnen: 84 Prozent aller Schweizer Jugendlichen träumen von einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus.

Bild: unsplash.com / Eliott Reyna


CS Jugendbarometer 2018

Die wichtigsten Erkenntnisse für die Schweiz:

  • Smartphone,Whatsapp und Musikhören sind besonders in.
  • Autos, E-Bikes und Drogenkonsum gelten als out.
  • Hauptsorgen sind die Altersvorsorge und die AHV; Fragen rund um Ausländer, Zuwanderung und Flüchtlinge haben gegenüber der letzten Umfrage deutlich an Relevanz verloren.
  • Das Mitmachen in festen Strukturen wie Vereinen hat an Attraktivität verloren.
  • Google ist der Traumarbeitgeber.

Kathrin Wehrli ist Leiterin von Products & Services bei Credit Suisse.
Kathrin Wehrli ist Leiterin von Products & Services bei Credit Suisse.


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