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«Eltern müssen ihre Kinder viel mehr führen»

Der Neuropsychologe Lutz Jäncke zeichnet in seinem neuen Buch ein düsteres Zukunftsbild und fordert von den heutigen Eltern viel Engagement. Eine gesunde Entwicklung des Gehirns werde aufgrund der rasenden Vernetzung immer schwieriger.
Interview: Bianca Fritz
Bilder: Sebastian Magnani / 13 Photo
Um was geht es:
- Das Gehirn von Jugendlichen Kindern ist von der rasch steigenden Informationsflut überfordert. Vor allem für Kinder stellt dies ein Problem dar.
- «Wir werden anfälliger für emotionale Informationen. Und damit manipulierbar», sagt der Neueropsychologe Lutz Jäncke.
- Tipp des Experten: Eltern müssen ihre Kinder, auch wenn es nicht immer leichfällt, mehr in ihrem Online-Konsum kontrollieren. Indem sie die Selbstdisziplin im Umgang mit Online-Medien ihres Kindes fördern, geben Mütter und Väter ihren Kindern so auch ein wertvolles Werkzeug in die Hand, manipulative Informationen besser zu erkennen.
Warum das Gehirn von Kindern und Jugendlichen auch aus physiologischen Gründen viel anfälliger ist für Online-Sucht und Beeinflussung und sie darum nicht unkontrolliert Zugriff auf das Internet haben sollten, erklärt der Neuropsychologe Lutz Jäncke im grossen Monatsinterview.

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Lutz Jäncke ist in seinem Ferienhaus in Spanien, als dieses Interview per Zoom stattfindet, die Internetverbindung ist etwas wackelig. Spazieren, nachdenken, schreiben, redigieren und ein paar Doktorarbeiten betreuen, das habe ihn in den vergangenen Tagen beschäftigt, erzählt er. Jänckes virtueller Hintergrund zeigt ein Gehirn, das in eine Geige übergeht.
Herr Jäncke, in Ihrem demnächst erscheinenden neuen Buch «Von der Steinzeit ins Internet» zeichnen Sie ein ziemlich pessimistisches Bild, was unseren Umgang mit Medien angeht. Warum?
Inwiefern?

Warum wächst die Menge dieses Bullshits schneller als die der guten Information?
Aber jeder hat doch die Wahl, womit er sich beschäftigt.
Was meinen Sie denn konkret mit diesem Ersticken?
Was heisst das für Kinder, die in so einer Gesellschaft aufwachsen?
Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, in dieser Welt voller Reize zurechtzukommen?
Was verstehen Sie denn unter «mehr Führung»?
Welche Art von Regeln helfen den Kindern?
Und wer sein Ziel erreicht, wird belohnt?
Wie finden Kinder diese eigenen Ziele?
Das sind alles Ziele, die als kulturell wertvoll gelten.
Aber nicht das einzige. Was, wenn die Kinder sich Ziele in einem Bereich setzen, der den Eltern nicht passt?
Gegen den ambitionierten Gamer ist aus Ihrer Sicht nichts einzuwenden?
Was passiert mit Kindern, die ihren Reizen immer nachgeben?
Lässt sich die Entwicklung von Selbstdisziplin nachholen, wenn sie in der Jugend, also bis zur Ausreifung des Stirnhirns, nicht passiert ist?
Wie können Eltern mit ihren Kindern Selbstkontrolle üben?
Und wenn schon das mit der Fremdkontrolle nicht funktioniert, weil sich das Kind weigert, das Game zur Seite zu legen?
Was halten Sie von Digital Detox?
Was hilft dabei?
Woher sollen Eltern die Zeit für diese enorme Aufgabe nehmen?
Ja, bitte, sagen Sie noch etwas Positives!
Hat nicht auch die digitale Welt einen positiven Effekt? Lernen wir neue Fähigkeiten?
Lernen wir digital anders?
Und noch besser lernt er, wenn er von Hand schreibt?
«Kosmos Kind»: Vortrag von Lutz Jäncke am 1. Juni. Aktuelle Infos und Tickets:
