Lieber ein Nötli als ein Päckli? - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Lieber ein Nötli als ein Päckli?

Lesedauer: 2 Minuten

Für einige ist es unpersönlich, andere finden es vielseitig und flexibel: ­Worauf man achten sollte, wenn Kinder erstmals Geld geschenkt bekommen. Die Einschätzung eines Experten.

In Zusammenarbeit mit Credit Suisse

Text: Patrick Lehner
Bild: iStockphoto

Weihnachten rückt näher, und die Grosseltern fragen uns, was sie unserer elfjährigen ­Tochter schenken können. Sie wünscht sich Geld, aber wir ­wissen nicht so recht, ob das gut ist. Erfassen Kinder in diesem Alter bereits die Bedeutung von Geld? 

Anita, 42, aus Ipsach

Liebe Anita

Der Wunsch nach Geld zum Geburtstag, zu Weihnachten oder anderen Anlässen wächst, wenn die Kinder älter werden. Dafür verschwinden Legos, Barbie-Puppen oder neue Turnschuhe vom Wunschzettel. Mit der richtigen Begleitung durch die Eltern sind Geldgeschenke eine gute Alterna­tive, die sogar einen Lerneffekt bewirken kann. Unsere Empfehlungen:

1. Das Gespräch mit der schenkenden Person suchen

Äussert Ihr Kind den Wunsch nach Geld, sollten Sie sich mit der schenkenden Person – in Ihrem Fall den Grosseltern – austauschen. So wissen Sie, wie viel Ihr Kind geschenkt bekommt. Besprechen Sie im besten Fall auch gleich einige Regeln zu Geldgeschenken, zum Beispiel die Häufigkeit. Wenn Ihr Kind öfter einfach so ein Nötli zugesteckt bekommt, kann das die von Ihnen aufgestellten Prinzipien der Finanz­erziehung untergraben.

2. Gemeinsam mit Ihrem Kind über das Geldgeschenk sprechen

Sprechen Sie mit Ihrem Kind und überlegen Sie zusammen, ob und wie das Geld verwendet werden soll. Zum Beispiel für die Erreichung eines Sparziels oder aber auch als Beteiligung an einem teuren Hobby, zum Beispiel in Form eines neuen Tennisschlägers. Das erhaltene Geld soll dann auch wirklich nur für diesen Zweck eingesetzt werden. So lernt Ihr Kind eine wichtige Lektion: Sparen bedeutet, sich in Geduld zu üben und manchmal auch Bedürfnisse aufzuschieben.

3. Geldgeschenke verdanken

Wie bei jedem Geschenk sollten auch Geldgeschenke verdankt werden: Während bei jüngeren Kindern eine Zeichnung eine schöne Art des Dankeschöns ist, kann es bei älteren eine nette Nachricht sein.

5 Tipps zum Thema Geldgeschenke

  1. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Wert und Verwendung des Geldgeschenks.
  2. Verpacken Sie Geldgeschenke interessant und schön.
  3. Bringen Sie Ihrem Kind bei, sich bewusst für das Geschenk zu bedanken.
  4. Richten Sie bei regelmässigen oder grösseren Summen ein Geschenk-Sparkonto ein.
  5. Kombinieren Sie das Geschenk-Sparkonto mit einem Geschenk-Fonds-Sparplan.

4. Ein Geschenk-Sparkonto für die grossen Wünsche

Falls die Grosseltern Ihrer Tochter stattdessen lieber später einmal eine grössere Summe schenken möchten, können Sie Ihnen ein Geschenk-Sparkonto auf den Namen Ihrer Tochter vorschlagen. So können sie beispielsweise jedes Jahr zum Geburtstag oder zu Weihnachten einen Batzen einzahlen. Geschenk-Sparkonten lassen sich oft auch mit einem Geschenk-Fonds-Sparplan kombinieren. Das kann langfristig höhere Renditen abwerfen, und mit dem richtigen Produkt lässt sich für Ihre Tochter ein breit diversifiziertes Vermögen aufbauen.

Zum 18. Geburtstag Ihres Kindes erhalten die Grosseltern dann eine Geschenkurkunde, die für Ihre Tochter bestimmt ist. Denn mit der Urkunde kann sie den Betrag vom Konto beziehen und nach ihren eigenen Wünschen verwenden. Zum Beispiel für eine längere Reise oder für Fahrstunden.

Viva Kids World

In der Viva Kids World finden Eltern Ratschläge, Tipps und Tricks zum Thema Finanzerziehung. Kinder entdecken die Finanzthemen gemeinsam mit der «Viva Kids Bande». credit-suisse.com/vivakidsworld

Patrick Lehner
ist Leiter Basisprodukte der Credit Suisse und Vater von vier Kindern.

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