Wichtiger ist die Frage, wie das eigene Kind ist, welche Bedürfnisse man als Eltern hat und was es braucht, damit es allen in der Familie gut geht. Beim Schlaf geraten die Bedürfnisse der Eltern oft mit denjenigen der Kinder in Konflikt. Die Eltern wissen: Wenn ich nicht gut schlafe, bin ich morgen müde und gereizt.
Noch schlimmer wird es, wenn sich das Paar nicht einig ist. Wenn der eine Konsequenz fordert und das Kind schreien lassen will und der andere am liebsten das Familienbett einführen möchte. Nicht selten überlassen die Männer die Verantwortung der Frau. In der Folge schlafen sie so tief, dass sie das Kind gar nicht hören. Oder sie verabschieden sich mit einem trotzigen Kommentar auf die Couch, wenn sich nächtlicher Besuch im Elternbett ankündigt.
Vielleicht hilft es, wenn man sich als Paar mit den folgenden Fragen beschäftigt:
- Wer übernimmt wann die Verantwortung? Und wie teilen wir uns auf?
- Wer braucht wie viel Schlaf?
- Wann wird es mir zu viel? Was ärgert mich?
- Wie können wir für bessere Schlafbedingungen sorgen?
- Was können und wollen wir unseren Kindern zumuten?
- Was müssen wir momentan einfach akzeptieren?
Meine Frau und ich haben beispielsweise bemerkt, dass wir sehr unterschiedlich auf nächtliches Gewecktwerden reagieren. Ich kann sofort wieder einschlafen, sie ist danach wach und es fällt ihr schwer, wieder in den Schlaf zu finden. Ihr drückt die Müdigkeit auf die Stimmung, ich bin lediglich müde. Sie kann früh einschlafen, ich mag dafür das Ausschlafen.
Uns geht es beiden mit der folgenden Aufteilung gut: Ich bin für die Nacht verantwortlich, meine Frau steht dafür auf, sobald die Kinder morgens wach werden, und lässt mich noch etwas schlafen. Natürlich passt diese Aufteilung den Kindern nicht immer. Wenn meine Frau die Kinder ins Bett gebracht hat, ruft die Kleine in der Nacht nach ihr. Komme ich dann ins Zimmer, wird sie ziemlich wütend: «Nicht du! Mama! Weg du!» Das sind halt die kleinen Frustmomente, durch die wir beide durchmüssen: «Die Mama schläft. Ich bin da.»