Bestrafungen sind nach wie vor allgegenwärtig, wenn auch in anderer Form als noch vor 100 oder 50 Jahren. Bis in die 1980er-Jahre galten Körperstrafen als entschuldbar, das war in der Volksschulverordnung extra so festgehalten. Inzwischen sind Züchtigungen ausdrücklich untersagt. Das ist wichtig, weil diese Strafen das Selbstwertgefühl eines Kindes extrem schädigen. Leider ist es aber immer noch alltäglich, dass Schüler harsch vor der Klasse angegangen werden. Wenn Kinder regelmässig verbal erniedrigt oder lächerlich gemacht werden, ist das fatal für die Entwicklung. Diese Abwertungen schaden ausserdem der Lehrer-Schüler-Beziehung.
10. Mai 2021
«Strafen haben keinen positiven Effekt auf die schulische Mitarbeit»

Lesedauer: 4 Minuten
Die Kinder- und Jugendspychologin Irina Kammerer weiss, dass Fleisskärtchen und Strafaufgaben an Schulen nach wie vor üblich sind als Reaktion auf gute Leistungen oder unerwünschtes Verhalten. Sie erklärt, was Kindern besser hilft zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Frau Kammerer, lange Zeit ging man davon aus, dass Kinder in der Schule zu Disziplin und Gehorsam erzogen werden müssten, notfalls auch mit körperlicher Züchtigung. Das ist zum Glück passé. Welche Rolle spielen Belohnungen und Bestrafungen heute im schulischen Kontext?

Artikel kostenlos weiterlesen
Gratis registrieren und profitieren:
- Begrüssungsgeschenk
- Zugriff auf alle Artikel
- Artikel speichern & später lesen
- Teilnahme an Verlosungen
Schon registriert? Dann geht's hier zum Login
Sie sind noch nicht registriert? Hier geht's zur Registration