Selbstbestimmtes Geldleben - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

Selbstbestimmtes Geldleben

Lesedauer: 2 Minuten

Advertorial: Kinder lernen durch Beobachten und Ausprobieren. Bei der Vermittlung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld ist es daher wichtig, Kindern schon früh Raum zu geben, um zu üben, Fehler zu machen und Erfolge zu feiern. 

Der Umgang mit eigenem Geld bewirkt, dass Kindern der Wert des Geldes bewusst wird. Sie sehen, dass Geld keine unendliche Ressource ist und lernen, sich ihr Geld einzuteilen, Prioritäten zu setzen und auf Sparziele hinzuarbeiten. So erfahren Kinder Selbstbestimmtheit und Verantwortungsgefühl. 

Sackgeld richtig einsetzen

Für die Einführung von Sackgeld, gilt es, einige Grundlagen zu beachten: Mit dem Schuleintritt ist ein Kind im Allgemeinen alt genug, um erstmals Sackgeld zu erhalten. Dieses sollte regelmässig, unaufgefordert und bedingungslos gezahlt werden. Wichtig ist, dass Kinder ihr Sackgeld ausgeben dürfen, wofür sie wollen. Dazu gehören auch Fehlkäufe. Danach gemeinsam über solche nachzudenken, hilft, aus Fehlern zu lernen. 
 
Die Höhe des Sackgeldes und die Auszahlungsfrequenz ist altersabhängig – Experten empfehlen den Start mit 6 Jahren und ca. 1 CHF pro Woche. Ab zehn Jahren kann das Sackgeld auch monatlich ausgezahlt werden (Richtwert: 25-30 CHF), damit Kinder lernen, sich ihr Geld längerfristig einzuteilen und auf grössere Ziele hinzuarbeiten.
 
Um Kinder beim Thema Sackgeld bewusst zu begleiten, ist es sinnvoll, in der Familie relevante Themen zum Umgang mit Geld proaktiv zu besprechen: Woher kommt unser Geld? Wie lange muss man für 100 CHF arbeiten? Wofür brauchen wir Geld? Wer erachtet welche Ausgaben als sinnvoll und warum? Diese Überlegungen unterstützen einen reflektierten Umgang mit der Ressource Geld. 

Von Ausgaben fürs Vergnügen zur Deckung von Lebenskosten

Das Sackgeld ist ein erster Schritt in ein selbständiges Geldleben. In weiterer Folge ist es wichtig, zusätzlich ein Verständnis für zukünftige Lebenskosten zu vermitteln. Hier sind offene Gespräche über Kosten, die für die Erhaltung einer Familie anfallen, ein erster Ansatzpunkt. 
 
Eine weitere Möglichkeit, einem Kind ab 12 Jahren einen soliden Einblick in allgemeine Lebenskosten zu ermöglichen, ist der Jugendlohn. Dabei handelt es sich um einen fixen monatlichen Betrag, mit dem zusätzlich zum persönlichen Vergnügen auch notwendige Ausgaben (z.B. Kleider, Veloreparaturen, Handy, Hobbies) gedeckt werden müssen. So werden Kindern und Jugendlichen schrittweise Kompetenzen im realen Leben übertragen und gleichzeitig Selbstverantwortung und Selbständigkeit gefördert. Sie lernen, längerfristig zu planen und Konsumwünsche gegen notwendige Anschaffungen abzuwägen.
 
Ämtli und Ferienjobs bereichern die ersten Schritte in ein eigenständiges Geldleben um den Faktor Arbeit. So wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass man für Geld (meist) arbeiten muss und Jugendliche lernen ausserdem, das Verhältnis zwischen Arbeitseinsatz und Lebenskosten besser einzuschätzen.
 
Zusammengefasst erwerben Kinder und Jugendliche durch den Umgang mit eigenem Geld die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und darauf basierend bewusste Konsumentscheidungen zu treffen, sie lernen, sich ihr Geld einzuteilen und erhalten eine realistische Einschätzung von Lebenshaltungskosten – allesamt grundlegende Fertigkeiten, um auch später mit dem eigenen Einkommen verantwortungsvoll umzugehen.

Tipps

Wie bekommen Ihre Kinder ein Gefühl dafür, welche Kosten im Leben anfallen? Starten Sie eine Familien-Challenge! Jedes Familienmitglied schreibt eine Woche lang alle Ausgaben auf. Am Ende der Woche werden die Listen dann verglichen: 

  • Für welche Dinge wird am meisten Geld ausgegeben?
  • Welche Unterschiede gibt es zwischen Kindern und Eltern?
  • Welche Lebenshaltungskosten fallen für eine Familie an (Rechnungen, Lebensmittel etc.)?


Über die Autorin:

Lena Gugenberger ist Pädagogin und Expertin für die Vermittlung von Finanzkompetenz bei Three Coins.

Der Verband Schweizerischer Kantonalbanken 

Die Kantonalbanken engagieren sich zugunsten der finanziellen Allgemeinbildung. Schwerpunkt ist FinanceMission, eine gemeinsame Initiative von Kantonalbanken und Lehrerverbänden, zur Förderung der Finanzkompetenz an Schweizer Schulen. Die Bankengruppe leistet so einen Beitrag gegen die Jugendverschuldung und übernimmt aktiv soziale Verantwortung. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.kantonalbank.ch/finanzen-im-griff


Mehr zum Thema Geld: 

  • Bewusste Kaufentscheidungen dank Reflexion
    Der Umgang mit Geld ist von der eigenen Persönlichkeit und Erfahrung abhängig. Das Geldverhalten wird auch von Mechanismen des Gehirns beeinflusst. 
  • Der gute Umgang mit Geld
    Geld ist essenzieller Teil unseres Lebens. Trotzdem gilt nach wie vor: Über Geld spricht man nicht. Das sollten wir ändern.
  • Geld in der digitalen Welt
    Advertorial: Im Vergleich zu ihren Eltern kommen Kinder heute sehr früh mit der digitalen Welt in Berührung. Das bringt Herausforderungen – auch in Bezug auf Geld.