«Kein Kind soll zu wenig Zuneigung und Liebe erhalten» - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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«Kein Kind soll zu wenig Zuneigung und Liebe erhalten»

Lesedauer: 1 Minuten

Stefan, 44, ist Vater zweier Töchter, 10 und 12. Er bezeichnet sich als nicht sehr selbstbewusst und legt deshalb viel Wert darauf, seinen Mädchen täglich zu sagen, wie sehr er sie liebt.

Text: Claudia Landolt
Bilder: Alain Laboile

Das Wichtigste zum Thema

Der Erzähler ist eher gefühlsarm aufgewachsen. Das möchte er bei seinen Töchtern anders machen. Gemeinsam mit ihnen probiert er herausfinden, was ihr Weg sein könnte.

«Ich sage meiner Tochter, dass man sich immer neue Ziele setzen kann und es viel Wege gibt, die zum Glück führen», so der Vater. Zudem versuchen seine Frau und er, das Selbstbewusstsein der Töchter zu fördern, indem sie ihnen immer wieder sagen, wie gern sie sie haben.

«Ich habe eine gute Beziehung zu meinen Eltern, aber wir gehen eher distanziert ­miteinander um. Für heutige Verhältnisse bin ich eher gefühlsarm aufgewachsen, auch die ­Kommunikation kam zu kurz. Liebe und Zuneigung wurden bei uns nicht offen gelebt und auch nicht verbal geäussert.

Das möchte ich bei meinen Kindern unbedingt anders machen. Selbstbewusstsein und stark sein, das sind besonders wünschenswerte Eigenschaften. Meine jüngere Tochter ist viel selbstbewusster als meine ältere. Die ältere ist mir sehr ähnlich. Sie ist scheu, zurückhaltend, introvertiert.

Ich sage meiner Tochter, dass man sich immer neue Ziele setzen kann und es viele Wege gibt, die zum Glück führen.

Schulisch liegt sie im Mittelfeld, das stresst sie nun, da es um den Übertritt geht, oft. Sie möchte mit ihren Freundinnen aufs Gymnasium, aber aufgrund ihrer Noten ist das nicht möglich. So versuche ich ihr zu sagen, dass nicht alle Kinder mit dem gleichen IQ gesegnet sind, aber dass man sich immer neue Ziele setzen kann und es viele Wege gibt, die zum Glück führen. Und dass sie auch in zwei Jahren noch aufs Gymi wechseln kann, wenn sie es möchte. Es ist nie zu spät für irgendetwas!

Ich versuche mit ihr herauszufinden, was ihr Weg sein könnte. Meine Frau und ich versuchen ihr Selbstbewusstsein zu fördern, indem wir ihr immer wieder sagen, wie gern wir sie haben, was für ein toller Mensch sie ist und dass sie so viele Fähigkeiten hat, dass es schon gut kommen wird.»

Claudia Landolt
ist Mutter von vier Söhnen und diplomierte Yogalehrerin.

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