Mit viel Spielzeug fühlt sich ein Kind geliebt. Stimmt's? - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Mit viel Spielzeug fühlt sich ein Kind geliebt. Stimmt’s?

Lesedauer: 1 Minuten

Erziehungsmythos 8:

Mit viel Spielzeug fühlt sich ein Kind geliebt. Stimmt's?
Mit viel Spielzeug fühlt sich ein Kind geliebt. Stimmt’s?

Das sagt der Experte:

«Im Vorschulalter braucht ein Kind maximal vier Spielzeuge. Generell gilt: Weniger ist mehr. Allerdings sind Kinderzimmer ohne Plüschtiere und Spielzeug trostlos. Deshalb gehören in jedes Kinderzimmer Spielsachen. Problematisch wird es, wenn zu viele Spielsachen herumliegen. Denn diese strahlen aus der Sicht des Kindes eine Erwartung aus, nämlich die, mit ihnen zu spielen. Eine Überreizung führt dazu, dass Kinder gar nicht in ihr Spiel versinken können, weil sie dauernd diese Aufforderung spüren. Ideal sind Spielsachen, die nicht festgelegt sind, also Bälle oder Klötze oder Konstruktionsspiele. Sie lassen der kindlichen Fantasie freien Raum, und das Schöne an diesen Spielen ist die vielseitige Anwendbarkeit: Kinder konstruieren in jeder Phase ihres Lebens etwas anderes daraus. Als Baby nehmen sie ein Spielzeug in den Mund, werfen es herum. Später wird aus einem Baustein ein Auto. Und noch später kommen die Rollenspiele. In der Regel sind solche Spiele immer besser als festgelegte Spiele.»
André Zimpel ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Er befasst sich seit 20 Jahren mit der geistigen Entwicklung von Kindern, insbesondere mit Spieldiagnostik und Spielförderung. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
André Zimpel ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Er befasst sich seit 20 Jahren mit der geistigen Entwicklung von Kindern, insbesondere mit Spieldiagnostik und Spielförderung. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.


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