«Ein Austauschjahr ist eine Riesenchance»
Als Teenager ein Jahr im Ausland verbringen, den Alltag in einem fremden Land kennenlernen, internationale Freundschaften schliessen und in eine andere Kultur eintauchen: Das ist der Traum vieler Jugendlicher. Warum Eltern alles daran setzen sollten, ihn wahr werden zu lassen.
Es war die beste Entscheidung seines Lebens – davon ist Lars Reinfried überzeugt. Der gelernte Koch absolvierte nach seiner Lehre als Koch ein Auslandsjahr in England. «Dass ich jetzt noch eine KV-Ausbildung mache, hat bestimmt auch mit dieser Erfahrung zu tun», sagt der 19-Jährige.
Ein Jahr im Ausland zur Schule gehen – davon träumen viele Jugendliche. Doch: Wann ist der beste Zeitpunkt? Welches Land ist das richtige? Wie organisiert man ein Austauschjahr? Und was, wenn es in der Gastfamilie nicht stimmt? Eines vorweg: «Austauschjahr», dieser Begriff passt eigentlich nicht mehr ganz. Er stammt aus der Nachkriegszeit, als junge Menschen als die besten Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen betrachtet wurden und zwei Familien in unterschiedlichen Ländern für eine gewisse Zeit ihre Jugendlichen gegenseitig austauschten. «Heute tausche ich meine Erfahrung gegen die Erfahrung einer anderen, neuen Kultur», sagt Guido Frey, Geschäftsleiter der Dachorganisation zur Förderung von Jugendaustausch Intermundo.
Ein Jahr im Ausland zur Schule gehen – davon träumen viele Jugendliche. Doch: Wann ist der beste Zeitpunkt? Welches Land ist das richtige? Wie organisiert man ein Austauschjahr? Und was, wenn es in der Gastfamilie nicht stimmt? Eines vorweg: «Austauschjahr», dieser Begriff passt eigentlich nicht mehr ganz. Er stammt aus der Nachkriegszeit, als junge Menschen als die besten Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen betrachtet wurden und zwei Familien in unterschiedlichen Ländern für eine gewisse Zeit ihre Jugendlichen gegenseitig austauschten. «Heute tausche ich meine Erfahrung gegen die Erfahrung einer anderen, neuen Kultur», sagt Guido Frey, Geschäftsleiter der Dachorganisation zur Förderung von Jugendaustausch Intermundo.
Welche Programme stehen zur Auswahl?
Es gibt unzählige Möglichkeiten für Jugendliche, im Ausland Erfahrungen zu sammeln: Feriensprachkurse, Freiwilligeneinsätze oder Engagements in internationalen Organisationen. Das Austauschjahr ist für Jugendliche gedacht, die ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben und nun das Kurzzeitgymnasium oder die Kantonsschule besuchen, in der Lehre sind oder diese bereits abgeschlossen haben.
Am häufigsten gehen Gymnasiasten in ein Austauschjahr. «Der ideale Zeitpunkt ist in der 4. Klasse des Langzeitgymnasiums beziehungsweise in der 2. Klasse des Kurzzeitgymnasiums, wenn die Jugendlichen 16 oder 17 Jahre alt sind», sagt Kurt Büchler, Prorektor und Ressortverantwortlicher Schüleraustausch an der Alten Kantonsschule Aarau. Auch während der Berufslehre ist ein Auslandsjahr möglich, allerdings wird die Lehre unterbrochen und der Lernende muss nach seiner Rückkehr dort weiterfahren, wo er aufgehört hat. Möglich ist auch ein Zwischenjahr nach der Volksschule. «Hier rate ich, vorher bereits eine Lehrstelle zu haben», sagt Guido Frey. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Jugendliche nach der Rückkehr keinen Ausbildungsplatz findet. Wichtig ist auch, das Austauschjahr mit dem künftigen Lehrmeister zu besprechen. «Viele Unternehmen begrüssen einen Auslandsaufenthalt, da der Lernende mit einem Rucksack voller Erfahrungen und neuen Sprachkenntnissen zurückkommt.»
Am häufigsten gehen Gymnasiasten in ein Austauschjahr. «Der ideale Zeitpunkt ist in der 4. Klasse des Langzeitgymnasiums beziehungsweise in der 2. Klasse des Kurzzeitgymnasiums, wenn die Jugendlichen 16 oder 17 Jahre alt sind», sagt Kurt Büchler, Prorektor und Ressortverantwortlicher Schüleraustausch an der Alten Kantonsschule Aarau. Auch während der Berufslehre ist ein Auslandsjahr möglich, allerdings wird die Lehre unterbrochen und der Lernende muss nach seiner Rückkehr dort weiterfahren, wo er aufgehört hat. Möglich ist auch ein Zwischenjahr nach der Volksschule. «Hier rate ich, vorher bereits eine Lehrstelle zu haben», sagt Guido Frey. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Jugendliche nach der Rückkehr keinen Ausbildungsplatz findet. Wichtig ist auch, das Austauschjahr mit dem künftigen Lehrmeister zu besprechen. «Viele Unternehmen begrüssen einen Auslandsaufenthalt, da der Lernende mit einem Rucksack voller Erfahrungen und neuen Sprachkenntnissen zurückkommt.»
Was sind die Voraussetzungen für ein Austauschjahr?
Wer unsicher sei, ob er es ein Jahr weg von zu Hause aushalte, solle zuerst einmal einen kürzeren Auslandsaufenthalt in den Ferien aus- probieren, rät Guido Frey. «Man muss Lust haben, sich auf eine andere Sprache und andere Weltanschauungen einzulassen, gerne mit anderen Menschen diskutieren und offen sein für Neues.» Die Schülerinnen und Schüler müssen eine grosse Portion Selbständigkeit mitbringen. Auch psychische Belastbarkeit sei wichtig – schliesslich gehe es darum, sich im Ausland durchzusetzen.
Äussert ein Jugendlicher in der Kantonsschule den Wunsch, einen Auslandaufenthalt zu machen, kann er sich an die verantwortliche Lehrperson zum Thema Schüleraustausch an seiner Schule wenden. An Kurt Büchlers Kantonsschule in Aarau findet beispielsweise bereits im August, also im ersten Jahr an der «Kanti», eine erste Infoveranstaltung statt. Dort stellen sich verschiedene Anbieter vor. Der Prorektor rät, mit einer nichtkommerziellen Organisation zusammenzuarbeiten. «Kommerzielle Anbieter bezahlen etwa ihre Gastfamilien. Deshalb steckt da neben dem kulturellen Austausch auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter.» Intermundo arbeitet ausschliesslich mit nichtkommerziellen Anbietern zusammen.
Äussert ein Jugendlicher in der Kantonsschule den Wunsch, einen Auslandaufenthalt zu machen, kann er sich an die verantwortliche Lehrperson zum Thema Schüleraustausch an seiner Schule wenden. An Kurt Büchlers Kantonsschule in Aarau findet beispielsweise bereits im August, also im ersten Jahr an der «Kanti», eine erste Infoveranstaltung statt. Dort stellen sich verschiedene Anbieter vor. Der Prorektor rät, mit einer nichtkommerziellen Organisation zusammenzuarbeiten. «Kommerzielle Anbieter bezahlen etwa ihre Gastfamilien. Deshalb steckt da neben dem kulturellen Austausch auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter.» Intermundo arbeitet ausschliesslich mit nichtkommerziellen Anbietern zusammen.
Oft ist die bestandene Promotion Voraussetzung, um in ein Austauschjahr gehen zu können.
Um in das Abenteuer Auslandsaufenthalt starten zu können, muss die Schule den Lernenden für ein Jahr beurlauben. Die Voraussetzungen dafür sind von Schule zu Schule verschieden. Oft ist die bestandene Promotion Voraussetzung. Und um das Schuljahr nach der Rückkehr nicht wieder holen zu müssen, sondern in die gleiche Klasse zurückkehren zu können, ist meist ein Schnitt von 4,75 erforderlich.
«Die Mehrheit überspringt das Jahr, die Lernenden müssen aber den verpassten Stoff selbständig aufarbeiten. Manche tun dies bereits während des Auslandsaufenthalts», sagt Kurt Büchler. «Die High Schools in den USA haben weit geringere schulische Anforderungen, weshalb dafür oft Zeit bleibt.» Manche Kantonsschulen bieten zudem in den Herbstferien Stütz und Brückenkurse für die heimgekehrten Austauschschülerinnen und -schüler an.
Hat man eine passende Organisation ausgewählt, findet eine Art Bewerbungsverfahren statt. «Wichtig ist, dass der Lernende ein möglichst solides und präzises Motivationsschreiben verfasst, das gut dokumentiert ist. Zeugnisse und Referenz des Klassenlehrers gehören auch dazu», sagt Kurt Büchler. Schliesslich schaut die Austauschorganisation zusammen mit dem Jugendlichen, welche Länder infrage kommen, und sucht nach einer passenden Gastfamilie und Schule. Es findet ein Vorbereitungswochenende statt, in dem die Austauschwilligen nützliche Informationen erhalten und auf ihr Jahr im Ausland und in der fremden Kultur vorbereitet werden.
Hat man eine passende Organisation ausgewählt, findet eine Art Bewerbungsverfahren statt. «Wichtig ist, dass der Lernende ein möglichst solides und präzises Motivationsschreiben verfasst, das gut dokumentiert ist. Zeugnisse und Referenz des Klassenlehrers gehören auch dazu», sagt Kurt Büchler. Schliesslich schaut die Austauschorganisation zusammen mit dem Jugendlichen, welche Länder infrage kommen, und sucht nach einer passenden Gastfamilie und Schule. Es findet ein Vorbereitungswochenende statt, in dem die Austauschwilligen nützliche Informationen erhalten und auf ihr Jahr im Ausland und in der fremden Kultur vorbereitet werden.