Wie ist es, als Einzelkind aufzuwachsen? - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Wie ist es, als Einzelkind aufzuwachsen?

Lesedauer: 2 Minuten

In unserer Serie «Wir fragen uns …» stellen wir uns intern in Verlag und Redaktion gegenseitig Fragen aus dem grossen Familienuniversum. Auf die Frage von Sales-Managerin Corina Sarasin antwortet Verlagsassistentin Dominique Binder.

«Liebe Dominique, ich bin mit zwei Schwestern aufgewachsen, du als Einzelkind. Was sind für dich die Vor- und Nachteile als Kind und auch als Erwachsene ohne Geschwister?» 

Corina Sarasin, Sales-Managerin

«Als Kind habe ich nie darunter gelitten, ein Einzelkind zu sein. Klar, ab und zu habe ich mir schon eine Schwester zum Spielen gewünscht oder einen Bruder, der mich beschützt. Meine Eltern haben beide gearbeitet, meine Mutter in Teilzeit, ich bin also schon relativ früh in die Kita, wo ich viel Kontakt mit anderen Kindern hatte. Zudem hatte es in meiner Nachbarschaft zwei Mädchen, die fast gleich alt waren wie ich und wir haben viel zusammen unternommen. Wir gingen auch gemeinsam in die Ferien, mal durfte ich mit der anderen Familie mitgehen, mal haben wir eine meiner Freundinnen mitgenommen.

Ich kann mich nicht erinnern, dass bei mir die üblichen Vorurteile über ein verwöhntes Einzelkind zugetroffen haben. Ich hatte viele Freunde und konnte nicht besser oder schlechter teilen als andere Kinder mit Geschwistern. Einzig bei den Ferien merkte ich, dass bei unserer Familie mehr Ferien – regelmässige Urlaube am Meer oder Skiferien – drin lagen als bei Familien mit mehreren Kindern. Aber das kam sicher auch daher, dass beide Eltern gearbeitet haben.

Alleine spielen ist kein Problem für Klein-Dominique. 
Alleine spielen ist kein Problem für Klein-Dominique. 
Als ich neun Jahre alt war haben sich meine Eltern getrennt. Mit 14 bin ich dann mit meiner Mutter von Hergiswil nach Stäfa umzogen. Das war schlimm, ich war mitten in der Pubertät und kannte niemanden. Da habe ich mir gewünscht, dass ich Geschwister hätte, die auch neu auf meiner Schule sind, die mein Leiden geteilt hätten. Zum Glück habe ich in der neuen Klasse dann aber doch eine Freundin gefunden, die übrigens heute noch meine beste Freundin ist. 

Meine Eltern haben nach der Trennung beide wieder neue Partner gefunden. Der neue Mann meiner Mutter hat drei Kinder. Mit meinen Stiefbrüdern verstehe ich mich gut, wenn wir uns an irgendwelchen Familienfesten sehen. Engeren Kontakt haben wir nicht, das hat sich so nicht ergeben. 

Zum ersten Mal alleine in den Ferien in Tunesien mit der Freundin aus Kindertagen. 
Zum ersten Mal alleine in den Ferien in Tunesien mit der Freundin aus Kindertagen. 
Heute merke ich die Nachteile eines Einzelkindes schon eher. Alle Besuche, Anrufe, und so weiter konzentrieren sich alle auf mich, da wäre es schon ganz praktisch, man könnte sich aufteilen unter Geschwistern. Mir ist auch bewusst, dass ich alleine für die Pflege zuständig bin, wenn es meinen Eltern einmal schlechter gehen sollte. Das belastet mich schon, da wäre es schön, diese Aufgabe oder die Sorgen mit einem Bruder oder einer Schwester teilen zu können. Zum Glück habe ich gute Freunde.

Sollte ich später einmal Kinder haben, könnte ich mir gut vorstellen, dass mir eines reicht. . »

Die nächste Frage geht an Thomas Schlickenrieder, Geschäftsführer der Stiftung Elternsein: 

«Lieber Thomas, dein Sohn geht in den USA aufs College. Wie bist du mit der Trennung umgegangen?» 

Die Antwort ist mittlerweile erschienen:

Dominique Binder arbeitet als Verlagsassistentin bei der Stiftung Elternsein / ElternMagazin Fritz + Fränzi. 
Dominique Binder arbeitet als Verlagsassistentin bei der Stiftung Elternsein / ElternMagazin Fritz + Fränzi. 


Bisher erschienen in der Serie «Wir fragen uns …»: