So geht Aufklärung: Unsere Themen im Februar - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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So geht Aufklärung: Unsere Themen im Februar

Lesedauer: 2 Minuten

Chefredaktor Nik Niethammer stellt Ihnen die Themen der neuen Ausgabe im Video vor. 

Liebe Leserin, lieber Leser

Wenn wir Sie mit unserem Ratgebermagazin schon etwas länger begleiten dürfen, kennen Sie Herrn Müller: Immer, wenn unser ­Zeichenlehrer den schwarzen Knopf drückte, schossen die Rollläden herunter und der Diaprojektor ging an. Was wir zu sehen bekamen, war ebenso ­faszinierend wie verstörend: Bilder von Herrn und Frau Müller, füdliblutt am Strand, splitterfasernackt auf der Blumenwiese. Während uns Herr Müller auf die Unterschiede zwischen einer weiblichen und einer männlichen Brust hinwies, starrten wir angestrengt nach vorn, um uns jedes noch so kleine anatomische Detail einzuprägen. Später, wenn Herr Müller – angezogen, versteht sich – über perspektivisches Zeichnen referierte, hatten wir immer etwas Mühe, uns zu konzentrieren. Das ist 45 Jahre her. Und hat nichts mit dem heutigen Sexualkundeunterricht in der Schule gemeinsam. Auch zu Hause wird anders über Sexualität gesprochen. Wie aber sieht im Internetzeitalter altersgerechte Aufklärung aus? Eine Empfehlung aus dem sehr lesenswerten Dossier meiner Kollegin Sandra Casalini gebe ich gerne weiter: «Eltern sollten darauf achten, der Entwicklung ihrer Kinder in Sachen Aufklärung stets einen Schritt voraus zu sein.» 

«Ich bereite mich auf das Schlimmste vor, ich hoffe das Beste, und ich nehme es, wie es kommt.»

Hannah Arendt (1906 – 1975) war eine jüdische deutsch-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin.

Wo drückt Schulleiterinnen und Schulleiter der Schuh? Wie erleben sie die Zusammenarbeit mit den Eltern? In dieser Ausgabe meldet sich erstmals der VSLCH, der Verband Schul­leiterinnen und Schulleiter, zu Wort – neu im Wechsel mit dem LCH, dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer. Den Anfang macht Thomas Minder, seit August oberster Schulleiter der Schweiz, mit dem Thema «Vertrauen aufbauen». Lesen Sie hier seinen Artikel: Kommunikation zwischen Schule und Eltern.

Ob Kinder in ärmlichen oder in reichen Verhältnissen aufwachsen, beeinflusst ihre körperliche und psychische Gesundheit. Das ist bekannt. Englische Forscher fanden nun heraus, dass bereits gefühlte Armut aufs Gemüt drückt. Jugendliche, die ihre Familien unabhängig von der tatsächlichen finanziellen Situation weiter unten auf der sozialen Leiter ansiedelten, zeigten häufiger depressive Verstimmungen als ­diejenigen, die den Sozialstatus der Familie positiver einschätzten. Eine schockierende Erkenntnis, wie ich finde. Wie müssen sich erst Kinder fühlen, die tatsächlich in einer von Armut bedrohten Familie leben? «Wenn das Geld kaum zum Leben reicht» – eine Reportage, die unter die Haut geht.

Oskar Jenni ist einer der bekanntesten Entwicklungspädiater der Schweiz. Seit 2018 leitet er die «Akademie. Für das Kind. Giedion Risch» in Zürich. Sie setzt sich für mehr Akzeptanz und Wertschätzung von Kindern in der Gesellschaft ein. Unter dem Titel «Kosmos Kind» lanciert Oskar Jenni in Kooperation mit der Stiftung Elternsein, Herausgeberin dieses Magazins, einen exklusiven Vortragszyklus. Elf Expertinnen und Experten beantworten Fragen wie «Was brauchen Kinder und Jugendliche für ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden?» oder «Wie lässt sich der Weg in ein gelingendes Leben gestalten?». Wer die Referenten sind und wie Sie zu Tickets kommen, sehen Sie hier.

Wir sind ein bisschen stolz, mit dem Satiriker und Psychoanalytiker Peter Schneider den Kolumnisten des Jahres an Bord zu haben. «Schneider lesen ist Vergnügen pur», begründet das Fachmagazin «Schweizer Journalist» seine Wahl. Überzeugen Sie sich selbst: «Eine Frage – drei Meinungen» mit Peter Schneider in Hochform – ironisch, bissig und ziemlich böse.

Herzlichst – Ihr Nik Niethammer