Das Editorial im August
Liebe Leserin, lieber Leser
Etwas vom Schönsten an meiner Arbeit für das Schweizer ElternMagazin ist die Tatsache, dass ich mich beruflich mit Themen auseinandersetzen darf, die mich auch als zweifachen Vater beschäftigen. So zum Beispiel die Frage «Wie wichtig ist das freie Spiel für die Entwicklung meines Kindes?» in dieser Ausgabe.
Etwas vom Schönsten an meiner Arbeit für das Schweizer ElternMagazin ist die Tatsache, dass ich mich beruflich mit Themen auseinandersetzen darf, die mich auch als zweifachen Vater beschäftigen. So zum Beispiel die Frage «Wie wichtig ist das freie Spiel für die Entwicklung meines Kindes?» in dieser Ausgabe.
Als kleiner Junge spielte ich hinter dem Haus auf dem Schrottplatz einer Baufirma. Herrlich gefährlich. Wir kletterten in riesige Tanks, balancierten meterhoch über dem Abgrund. Wir testeten unseren Mut und unsere Kraft, und ich brachte manche Schramme nach Hause. Seit dieser Zeit bin ich schwindelfrei und gehe ziemlich angstfrei durchs Leben.
Heute gibt es kaum noch Abenteuerland, wir überwachen unsere Kinder mit GPS-fähigen Handys, organisieren jede Minute ihrer Freizeit: Nachhilfe, Fussball, Flötenunterricht, Golf für Anfänger, Chinesisch für Fortgeschrittene. Wir entfremden unsere Kinder von der Natur und nehmen ihnen die Möglichkeit, eigene Bedürfnisse zu erkennen und auszuleben.
«Der Mensch hört nicht auf zu spielen, weil er älter wird. Er wird alt, weil er aufhört zu spielen.»
Dabei ist das freie Spiel gerade für die Entwicklung von kleinen Kindern enorm wichtig. Spielen ist neben dem Lernen die pädagogisch bedeutsamste Tätigkeit des Menschen. Klar: Das freie Spiel strapaziert unsere Nerven mehr, als wenn wir unsere Sprösslinge vor den Fernseher setzen oder ihnen ein Tablet in die Hand drücken. Das freie Spiel erfordert Mut und Vertrauen von uns Eltern. Und Gelassenheit. Das Kind macht sich schmutzig, fällt vom Baum und will immer auch wieder Bestätiging: «Schau, Papi, wie hoch ich schon geklettert bin!»
Das muss man als Eltern aushalten. Die Kinder werden es uns danken. Jetzt. Und später. «Lasst uns spielen» ist deshalb der Titel von unserem grossen Dossier in der August-Ausgabe.
Ausserdem in der Augustausgabe: Musik gehört zum Menschen wie der aufrechte Gang. Musik prägt unsere Psyche nachhaltig, hilft uns von klein auf, unsere Gefühle auszudrücken. Ab dieser Ausgabe schreibt die Musikpädagogin Sibylle Dubs regelmässig für uns. Ihr erster Beitrag: Ein Plädoyer fürs Musizieren.
In eigener Sache: Mit dieser Ausgabe kehrt meine Stellvertreterin Evelin Hartmann – nach einem halben Jahr Babypause – als zweifache Mutter in die Redaktion zurück. Was war das eindrücklichste Erlebnis in dieser Zeit? «Die Frage einer Freundin, zwei Wochen vor meiner Rückkehr in den Job: Was hast du bis dahin noch Schönes geplant? Meine Antwort: NICHTS! Ausser meine kleine Tochter geniessen. Mehr braucht es nicht. Das Gefühl, im Moment zu leben – ich hoffe, es mir noch lange bewahren zu können.» Neu in der Redaktion begrüsse ich Claudia Landolt. Die erfahrene Journalistin und Mutter von vier Buben schreibt seit geraumer Zeit für unser Magazin, jetzt gehört sie als leitende Autorin fest zum Team. Zu ihrem Einstand hat sie das Dossier «Spielen» verfasst. Ich heisse beide Kolleginnen in unserem Team herzlich willkommen.
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen mit unserem Magazin!
Herzlichst, Ihr Nik Niethammer
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