Coverfilm und Editorial für Oktober - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Coverfilm und Editorial für Oktober

Lesedauer: 2 Minuten
Unsere stellvertretende Chefredaktorin Evelin Hartmann erlebt heuer eine Premiere: Sie schreibt ihr erstes Editorial! Bild: Geri Born
Unsere stellvertretende Chefredaktorin Evelin Hartmann erlebt heuer eine Premiere: Sie schreibt ihr erstes Editorial! Bild: Geri Born
DAS OKTOBERMAGAZIN IST AB MITTWOCH, 5. OKTOBER AM KIOSK.

Letztens im Tram Richtung Zürich Hauptbahnhof: Drei Mädchen, etwa 16 Jahre alt, drücken sich auf zwei Sitze, eine Promizeitschrift aufgeschlagen in den Händen. Schrille Schreie der Begeisterung stechen mir ins Ohr. Ich sitze der aufgedrehten Hühnerschar gegenüber, die Laptoptasche zwischen den Füssen, die Einkäufe fürs Znacht auf den Knien. Nach einem Achtstundentag und der Gewissheit, dass zu Hause die Kinder warten. «Ist das die Jugend von heute?», frage ich mich – und verdrehe innerlich die Augen. 

Ja, zugegeben, ich war genervt – und habe mich im Nachhinein doch beschämt gefragt: Bist du wirklich schon so alt? Oder anders: Liegt diese unbekümmerte Zeit schon so lange hinter mir? Die vielen ersten Male, die man in der Jugend erlebt, der erste Kuss, die erste Party, die erste eigene Wohnung? 

Wir verändern uns mit den Jahren – so viel ist sicher. Gleichwohl: In welchen Bereichen unterscheidet sich die heutige Jugend von uns damals? Wie fühlen, denken und handeln die 14- bis 17-Jährigen? Das wollten wir wissen und haben die Autorin Virginia Nolan beauftragt, dieser Frage auf den Grund zu gehen. 

«Rebellion ist out», sagt Peter Martin Thomas vom Sinus-Institut in Heidelberg. Statt anzuecken, wollen Jugendliche sich einordnen, eine Familie gründen, Freundschaften pflegen. Sie wollen den sicheren Job. «Lügt eure Kinder nicht an», fordert die Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger, die, wie Kritiker sagen, das pessimistischste Buch über unsere Jugend geschrieben hat. Hat sie recht?

Noch nie war die Welt, in der sich junge Menschen zurechtfinden müssen, so unübersichtlich wie heute. Was das mit unserer Jugend macht, lesen Sie im grossen Dossier «Jugend 2016: Realistisch. Pragmatisch. Angepasst.»

«Ich erinnere mich an Jugend und an das Gefühl, das niemals wiederkehren wird – das Gefühl, dass mein Leben ewig währen könnte, dauerhafter als das Meer, die Erde und alle Menschen.»

Joseph Conrad (1857-1924), britisch-polnischer Autor

Haben Sie ein Tattoo? Ich nicht. Obwohl ich am Ende meiner Teenagerzeit gar nicht abgeneigt war. Aber die Vorstellung, etwas lebenslang auf der Haut zu tragen, für das ich mich irgendwann schämen könnte, hat mich abgeschreckt. Was Eltern wissen sollten, wenn es um Körperschmuck geht, erfahren Sie in unserem Beitrag im Ressort Ernährung und Gesundheit. Unsere Autorin hat stichhaltig zusammengetragen, welche Risiken Teenager beim Besuch im Tätowierstudio begleiten.  

Wie ist das Leben von Kindern mit einem behinderten Geschwister? Über ein Jahr haben wir zusammen mit dem Schweizerischen Invalidenverband Procap eine Reportage geplant. Ein Jahr. So lange hat es gedauert, bis wir zwei Familien gefunden hatten, die uns tiefe Einblicke in ihr Familienleben zugestanden haben. Umso glücklicher sind wir nun, die ergreifende Geschichte von Elia und Duri erzählen zu dürfen. Wir finden: Das Warten hat sich gelohnt! «Meinem Bruder fehlt ein Teil im Kopf» – die Reportage.

Forscher sagen, dass mit zunehmenden Lebensjahren die «ersten Male» – im Vergleich zur Jugendzeit – nicht mehr so intensiv erlebt werden. Mit dieser Ausgabe ist mir wieder «ein intensives erstes Mal» gelungen: dieses Editorial.

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen dieses Heftes und schöne Erinnerungen an Ihre ersten Male. 

Herzlichst, Ihre Evelin Hartmann

Chefredaktor Nik Niethammer gibt einen Einblick in die Oktoberausgabe, in unserem Coverfilm.

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