«Papi» oder «Horst» – das ist ein Unterschied! - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

«Papi» oder «Horst» – das ist ein Unterschied!

Lesedauer: 1 Minuten

Die 18-jährige Céline Walder will für ihre KV-Projektarbeit herausfinden, wie sich Familienmitglieder in Patchworkfamilien gegenseitig nennen. Das Thema interessiert sie besonders, weil sie selbst gleich drei Väter hat.

Céline, du machst eine Umfrage zum Thema, wie Familienmitglieder in Patchworkfamilien miteinander kommunizieren. Also zum Beispiel, ob sie sich Kosenamen geben oder sich beim Vornamen nennen. Wie bist du auf das Thema gekommen?

Ich lebe selbst in einer Patchworkfamilie und habe quasi drei Väter – den leiblichen, meinen Stiefvater, bei dem ich aufgewachsen bin, und den Vater einer Tagesfamilie. Das hat oft zu Verwirrungen geführt. Deshalb habe ich jahrelang einfach «Papa Felix», «Papa Stefan» und «Papa Urs» gesagt. Heute ist es bei mir so, dass ich den Stiefvater «Papi» nenne und den leiblichen Vater mit Vornamen rufe. Mich interessiert nun, wie das in anderen Familien so ist.

Du fragst also nicht nur nach den Namen, sondern auch nach den Gründen. Hast du denn schon Vermutungen?

Ja, ich glaube, dass oft nur der Vorname gesagt wird, wenn man sich abgrenzen möchte. Bei mir zumindest ist das so, dass ich meinen leiblichen Vater heute nur noch beim Vornamen nenne, weil unser Verhältnis nicht mehr so gut ist wie früher. Ich frage also in der Umfrage auch nach den Gründen und danach, wie glücklich die einzelnen Familienmitglieder sind.

Du machst deine KV-Ausbildung bei einem Mode-Unternehmen. Was hat denn die Patchworkfamilie damit zu tun?

Die interdisziplinäre Projektarbeit kann bei der KV-Ausbildung recht frei zu einem Bereich gewählt werden, der einen interessiert. Die Bedingung ist: Mehrere Fächer der Berufsschule müssen abgedeckt sein. Die Untersuchung mit den Namen ist für das Fach Deutsch und dann untersuche ich noch für das Fach Wirtschaft die erbrechtliche Situation von Patchworkfamilien in der Schweiz.
Céline Walder sucht noch Teilnehmer für ihre Umfrage zur Patchworkfamilie. Foto: zVg
Céline Walder sucht noch Teilnehmer für ihre Umfrage zur Patchworkfamilie. Foto: zVg

Wann können wir mit Ergebnissen deiner Studie rechnen?

Jetzt brauche ich erstmal genug Mitglieder von Patchworkfamilien, die bei meiner Umfrage mitmachen. An die 100 Teilnehmer sollten es schon sein. Meine Arbeit wird dann vermutlich Anfang September fertig sein.

Viel Glück mit der Umfrage und halte uns auf dem Laufenden, was die Ergebnisse angeht!

Danke, das mache ich gerne!

Kommen Sie aus einer Patchworkfamilie und möchten Céline helfen? Die Onlineumfrage ist hier zu finden und in wenigen Minuten ausgefüllt.