Von der Lehre im Detailhandel zur Kunsthochschule
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«Ich möchte meinem Traum eine Chance geben»

Lesedauer: 1 Minuten

Simey Ahenk, 21, aus Arbon TG träumt davon, Kunst zu machen. Zur Sicherheit absolvierte er aber zuerst eine Lehre als Detailhandelsfach­mann. Nun nähert er sich seinem Ziel mit Bedacht.

Aufgezeichnet von Susanna Valentin
Bilder: Gabi Vogt / 13 Photo

Schon als kleiner Junge war ich fasziniert von den Kunstwerken, die ich bei meiner Tante gesehen hatte. Sie ist Kunstlehrerin in der Türkei. Bei jedem Familienbesuch in den Sommerferien stand ich in ihrem Klassenzimmer und wollte die schönen Farbstifte und Pinsel in die Hand nehmen und auch etwas gestalten.

Ich verdiene mein eigenes Geld, kann mir aber gleichzeitig ein Portfolio erarbeiten.

Später hörte ich immer wieder, wie schwierig es sei, in einem kreativen Beruf zu bestehen oder wirklich Kunst zu machen. Ich entschied mich deshalb nach der Oberstufe für eine Lehre im Detailhandel, da ich die Arbeit im Verkauf mag. Mit einer abgeschlossenen Lehre als Sicherheit in der Tasche meldete sich mein Interesse für das Kreative wieder. Ich beschloss, das Propädeutikum an der Kunstschule Romanshorn zu absolvieren. Das ist ein Vorbereitungskurs auf das Studium an einer Kunsthochschule.

Ich absolviere das gestalterische Propädeutikum in einem 50-Prozent-Pensum, daneben arbeite ich 40 Prozent im Detailhandel. So kann ich beides vereinbaren: Ich verdiene mein eigenes Geld, kann mir aber gleichzeitig ein Portfolio erarbeiten und an meinen gestalterischen Techniken feilen. Später will ich an der Zürcher Hochschule der Künste studieren – wenn das nicht funktioniert, suche ich mir eine Lehrstelle als Mediamatiker.

Susanna Valentin
schätzt das durchlässige Schweizer Bildungssystem und hat es gleich selbst genutzt. Vor vier Jahren liess sich die diplomierte Heil- und Sozialpädagogin zur Fachjournalistin ausbilden.

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