Lehrstelle: Wie gelingt mir der Start?
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Lehrstelle: Wie gelingt mir der Start?

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Der Lehrstellenantritt ist ein grosser Schritt ins Erwachsenenleben. Was hilft, diese Hürde zu meistern? Zwei Lehrlinge und eine Berufsbildnerin berichten.

Text: Susanna Valentin
Bild: Gabi Vogt / 13 Photo

An den ersten Tag ihrer Lehre kann sich Lea Bangerter bestens erinnern: ein Raum voller erwachsener Teammitglieder, die sie begrüs­sen wollten. Heute ist die Bernerin 23-jährig, die Lehre zur Fachfrau Gesundheit bei der Spitex hat sie vor zwei Jahren abgeschlossen. Unsicher sei sie damals gewesen, war die Situation doch neu und aufregend.

Auch Timon Menti blickt mit gemischten Gefühlen auf seinen Lehrstellenantritt vor drei Jahren zurück: «Das ging gleich von 0 auf 100!» Kaum im Betrieb angekommen, stand der angehende Elektroinstallateur bereits auf der Baustelle. «Ich versuchte einfach, möglichst gelassen zu bleiben, und beobachtete genau, was die anderen taten. Damit verschaffte ich mir ein bisschen Sicherheit.»

Ich habe schnell gelernt, mich selbst zu organisieren.

Timon Menti, Lehrling

Diese vermitteln will auch Susanne Küng in ihrer Funktion als Berufsbildnerin in einer Buchhaltungsfirma. Die 41-jährige kaufmännische Angestellte begleitet Jugendliche vom Lehrstellenantritt bis zum Abschluss. «Erfahrungsgemäss ist der Einstieg ins Erwachsenenleben für Jugendliche leichter, wenn sie sich an klaren Instruktionen orientieren können.»

Bei Lehrling Menti jedoch hiess es: «Werkzeug in die Hand und los!» Rückblickend wertet er diesen Sprung ins kalte Wasser positiv. «Ich habe schnell gelernt, mich selbst zu organisieren und auch unter Zeitdruck einen klaren Kopf zu bewahren.» Dafür musste er zu Beginn seiner Lehre ab und zu auf die Zähne beissen.

Ganz neue Herausforderungen

Lea Bangerter erging es ebenso. Zwar war sie im ersten Halbjahr nie allein im Spitex-Auto unterwegs, dennoch erlebte sie diese Zeit als Herausforderung. «Es braucht Durch­haltevermögen, von der Schule in einen Job zu wechseln, bei dem man nicht sitzt, dafür stundenlang konzentriert auf den Beinen ist.» Und es braucht Vertrauen, dass es mit jeder zusätzlichen Stunde Erfahrung etwas leichter wird. 

«Jugendliche reifen im Laufe der Lehrjahre extrem», sagt Berufsbildnerin Küng dazu. «Je eher die Jugendlichen fähig sind, sich selbst zu organisieren, desto schneller fühlen sie sich in ihrer neuen Rolle als Berufsleute wohl.» Wer Termine einhalten kann und überlegt an Aufgaben herantritt, findet sich besser im Arbeitsalltag zurecht. «Und», ergänzt Timon Menti, «die Motivation für den Beruf sollte so gross sein, dass man nicht lernt, weil man muss, sondern weil man mehr wissen will.»

Susanna Valentin
schätzt das durchlässige Schweizer Bildungssystem und hat es gleich selbst genutzt. Vor vier Jahren liess sich die diplomierte Heil- und Sozialpädagogin zur Fachjournalistin ausbilden.

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