Berufswahl – Matura oder Berufslehre? - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Berufswahl – Matura oder Berufslehre?

Lesedauer: 1 Minuten

Die Entscheidung zwischen Matura und Berufslehre ist eine Herausforderung, sagt Beatrice Schweighauser. Als Mutter und Direktorin der EHL Hotelfachschule Passugg war auch sie mit dieser Frage konfrontiert. Die Berufslehre aus Sicht einer Schulleiterin.

Text: Beatrice Schweighauser, Schulleiterin der EHL Hotelfachschule Passugg
Bilder: zVg

Als Schulleiterin an der EHL Hotelfachschule Passugg bin ich eine Verfechterin der Berufslehre. Junge Menschen haben bei uns die Möglichkeit, im schulisch organisierten Grundbildungsmodell eine Lehre als Hotel-Kommunikationsfachfrau oder Hotel-Kommunikationsfachmann, kurz HoKo, zu absolvieren. Im Gegensatz zur betrieblichen Lehre sind die praktische Arbeit im Hotel und der Unterricht in der Berufsschule semesterweise getrennt. Das erleichtert den anspruchsvollen Arbeitsalltag im Praktikumsbetrieb.

Beatrice Schweighauser, Schulleiterin der EHL Hotelfachschule Passugg und Mutter von zwei Töchtern.

Die vielseitige HoKo-Lehre hilft den Jugendlichen, neben fachlichen und persönlichen Kompetenzen auch ihre Stärken in allen Einsatzbereichen eines Hotels zu entdecken. Die meisten absolvieren nach der Lehre eine Weiterbildung, zum Beispiel an unserer Höheren Fachschule, die auch ohne Matura zum Bachelor in International Hospitality Management führt.

Erfahrungen als Mutter mit Matura und Lehre

Meine ältere Tochter hat sich für die Matura entschieden und diese erfolgreich abgeschlossen. Sie hat die Schulzeit ohne Probleme gemeistert und freut sich nun auf das Medizinstudium.

Die jüngere Tochter hat sich für eine kaufmännische Lehre entschieden. Sie plant, anschliessend die Berufsmaturität zu absolvieren, um Kindergärtnerin zu werden. Das zeigt, wie durchlässig das Schweizer Berufsbildungssystem ist. Auch mit einem Lehrabschluss ist es möglich, an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren.  

Die Bedeutung der Entscheidung

Sowohl der akademische als auch der berufliche Weg haben ihre Berechtigung. Bei der Entscheidungsfindung ist es wichtig, die Interessen und Fähigkeiten des Kindes zu berücksichtigen. Ein praktisch veranlagtes Kind, das vielleicht etwas schulmüde ist, wird sich in einer Lehre wohl fühlen. Ein Kind, das gerne in die Schule geht und sich mit abstrakten Themen gut auskennt, ist in einer akademischen Laufbahn über Matura und Studium gut aufgehoben.

Mein Rat an die Eltern

Die Entscheidung, ob Ihr Kind die Matura machen oder eine berufliche Ausbildung (EFZ) absolvieren soll, ist eine wichtige und individuelle Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Am wichtigsten ist es, die Entscheidung gemeinsam mit Ihrem Kind zu treffen und dabei seine Ansichten, Ziele und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Offene Kommunikation und Unterstützung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihr Kind den für es besten Weg wählt vor allem gilt schnuppern, schnuppern und sich auf verschiedenen Messen und Plattformen informieren.